Nach auf den Tag genau 100 Jahren – Streik in der Werft in Pula

Nach auf den Tag genau 100 Jahren – Streik in der Werft in Pula

Die Uljanik Werft in Pula abends. Foto: Wikipedia

Am 22. Januar 1918 legten die Arbeiter im Arsenal (heutige Uljanik Werft) und Matrosen im damaligen Kriegshafen der österreichisch-ungarischen Monarchie die Arbeit nieder. Diepresse.com schreibt heute:

In diesen Jännertagen vor einem Jahrhundert streikten hunderttausende Arbeiter gegen den Krieg und gegen die schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen in der österreichisch-ungarischen Monarchie. Der Jännerstreik 1918 begann in Wiener Neustadt, als die Arbeiter des Daimler-Motorenwerks spontan ihre Arbeit niederlegten. Viele weitere Betriebe folgten, die Kriegsproduktion wurde kurzzeitig gelähmt.

Am 22. Jänner 1918 streikten die Arsenalarbeiter und die Matrosen im Kriegshafen Pola (Pula) in Istrien.

Genau ein Jahrhundert (und 4-5 Staaten) später, am heutigen 22. Januar, entschieden die Arbeiter der Uljanik Werft, die Arbeit ab morgen (23.1.2018) niederzulegen. Tausende Arbeiter haben ihren Lohn für Dezember noch nicht erhalten. Ob und wann sie ihr Geld bekommen ist ungewiss. Man wartete darauf, dass die EU-Kommission eine staatliche Garantie über 96 Millionen Euro absegnet. Dies ist heute geschehen. Gestreikt wird bis zur Auszahlung.Das Geld steht in einer kroatischen Bank (HPB) bereit. Die Auftragsbücher der Werft sind über Jahre hinaus voll, die Qualität der abgeschlossenen Verträge ist aber fraglich.

Die Werft soll umstrukturiert werden. Dabei sollen rund 1.700 Arbeitsplätze verloren gehen.